RE: 1 Kapitel - 22

Julius
war überrascht und verblüfft. Damit hatte er niemals, um alles in der Welt nicht gerechnet. Er war so sprachlos, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. Schließlich brachte er doch ein paar Worte heraus. "Ja,....Vater... ich werde an eure Worte denken!"

Cornelia
musterte ihre Zwillingsschwester. Irgendetwas an ihrem Verhalten irrietierte sie aber sie sagte nichts. "Und- freust du dich darauf Ehefrau zu sein und zu tun und lassen was dein Mann verlangt...?" fragte sie bitter.

Cornelia
war beeindruckt. "Wow, der traut sich ja ganz schön was. Wenn das jemand mitbekommt, kann er echt Probleme bekommen..." sagte sie nachdenklich. "Aber dann freue ich mich natürlich für dich, dass du sozusagen den Jackpot gezogen hast." Sie grinste. "Ich meine er sieht ja schon ziemlich gut aus!"

Julius
nickte höflich. Er überlegte. Was sollte er seinem Vater schon immer einmal sagen. 1000 Dinge schossen ihm in den Kopf, von denen er es jedoch nicht wagte irgendetwas auszusprechen. Eine Sache jedoch musste er einfach fragen. "Liebt ihr mich, Vater?" er wurde plötzlich sehr ernst und blieb stehen. Diese Frage beschäftigte ihn schon seit er denken konnte. Sah Gaius in ihm nur seine Pflicht, sein Erbe, sein Aushängeschild oder steckte irgendwo in ihm ein liebender Vater der nur das beste für seinen Sohn wollte und es sehr schlecht ausdrücken konnte?

Cornelia
betrachtete ihre Schwester. "Glaubst du du wirst glücklich werden?"

Julius
fühlte sich zum ersten Mal bewusst in seinem Leben mit seinem Vater verbunden. "Danke, Vater. Es ist mir eine Ehre, der Familie Ehre zu erweisen! Ich hoffe, ich tue meine Pflicht gut!" sagte er. Die beiden hatten mittlerweile eine Runde gedreht und waren wieder am Haupthaus angekommen. "Wir werden euch bestimmt besuchen kommen, Vater!" sagte er und lächelte leicht.

Cornelie
verdrehte die Augen. "Das sind keine seltsamen Fragen!" sagte sie und warf ein Kissen nach Cecilia. Sowas beschäftigt mich eben gerade!" sagte sie grinsend und stand auf.

Julius
bedankte sich und ging gedankenversunken ebenfalls schlafen. Er war gespannt auf den morgigen Tag.

Cornelia und Cecilia verbrachten noch einen schönen gemeinsamen letzten Abend, doch irgendwann war es an der Zeit schlafen zu gehen und die Nacht trat herein.

Midja
war mit Aurelian ebenfalls auf der Hochzeit von Julius und Cecilia, die sie beide nur ganz selten mal gesehen hatte.
Jetzt ging sie zu Cecilia, um ihr zu gratulieren und ihr für ihre Ehe den Schutz der Götter zu wünschen. Sie bewunderte das hübsche, junge Mädchen, das so selbstbewusst auftrat. Sie ging zu ihr und gratulierte ihr ausgiebig.

Julius genoss das Fest und die Atmosphäre des Tages. Er unterhielt sich viel mit den anwesenden Gästen, konnte auch ein paar sehr wichtige Gespräche führen und warf Cecilia immer wieder einen glücklichen Blick zu.

Midja
lächelte schüchtern. "Ich glaube schon. Danke, aber das kann ich nur zurückgeben. Ihr seht wunderschön aus! Euer Mann kann sich glücklich schätz!" sagte sie mit etwas Bedauern in der Stimme, denn auch sie nahm die Blicke wahr, die Julius Cecilia zuwarf. Ob Aurelian ihr wohl auch eines Tages solche Blicke schenken würde?

Julius
hatte gerade sein Gespräch beendet und wandte sich seinem Vater zu. "Ja, Vater. Wir brechen sofort auf!" sagte er und gab ein paar Männern ein Zeichen. Es handelte sich um eine Handvoll Soldaten und ein paar Gefolgsleute des Hause von Julius, die ab sofort bei Cecilia und Julius leben würden, um diesem neuen Ehepaar zu dienen. Darunter befand sich auch Julius' bester Freund, worüber Julius sehr froh war. Die Männer bahnten sich einen Weg durch die Menge auf Cecilia und ihre Amme zu, die gerade etwas abseits standen und sich zu unterhalten schienen.

Cornelia
betrachtete das ganze argwöhnisch. Irgendwie war ihr das ziemlich suspekt. Sie genoss die Umarmung und würde Cecilia am liebsten nie wieder loslassen, aber sie wusste dass sie jetzt stark sein musste.

Julius'
Männer bildeten einen Kreis um Cecilia. Julius selbst trat aufrecht und mit einer sehr besitzergreifenden Körperhaltung an sie heran und zog sie mit sanftem Griff ein Stück zu sich heran. Er blickte ihr kurz liebevoll in die Augen und zog sie dann mit lockerem Griff aber schnellem Tempo ein Stück von der Amme weg zu der Schimmelstute, die er mitgebracht hatte. Mit einem Satz nahm er Cecilia hoch und setzte sie auf das Pferd. Seine Männer folgten ihm bei jedem Schritt und nun stellten sich jeweils zwei links und rechts neben das Pferd, welches Julius zu seinem eigenen zurückführte. Die Hochzeitsgesellschaft trat hinzu und verbreitete ein fröhliches Stimmengewirr. Ein paar Flötenspieler traten an Julius heran und begannen ihre Musik zu spielen. Ein paar Männer aus der Familie liefen mit Fackeln vor dem ganzen Zug her um bösen Zauber abzuwenden. So stieg Julius auf sein Pferd, übergab die Zügel von Cecilias Pferd einem jungen und der Zug setzte sich in Bewegung.

Julius
atmete erleichtert aus. "Endlich sind sie weg!" sagte er und grinste sie an. Dann trat er nahe an sie heran und hob vorsichtig den Schleier an. Er legte ihn nach hinten und schaute in Cecilias blaue Augen. "Jetzt seid ihr meine Frau.." sagte er leise, um auszuprobieren, wie sich das anhörte. Er legte seine Hände in ihren Nacken, und während er sie sanft küsste löste er erst den Schleier und dann die Haarnadeln. Seine Hände wanderten forschend an ihrem Körper hinab, während er sie mit ein wenig mehr Leidenschaft küsste. Sie stoppten an dem kompliziert geknoteten Gürtel, von dem es Tradition war, dass der Bräutigam ihn öffnete. Er machte sich an dem ersten Knoten zu schaffen.